Mittwoch, 16. Mai 2012

13. Mai 2012

Eigentlich wolle ich an diesem Morgen nicht raus, es war kalt! Nach zwei langen Etappen, wollte ich heute eine kurze Etappe von nur 17 Km machen, mir aber wiedermal der Fotografie widmen. Entsprechend langsam war ich unterwegs, mit vielen schönen Sujets. das fing ja schon mal beim Blick am Morgen aus dem Zelt auf! Ich freute mich auf einen entspannten Tag!
Der morgendliche Blick aus dem Zelt
Der Weg ist noch weit! Sehr weit!
Durch wiederum endlose liebliche Hügellandschaften, durch schier endlose Weinberge und durch pittoreske, zum Teil prunkvolle Dörfer führte mich der Weg durch die Champagne.
Champagnerstimmung!!!


Der Gang über die Seine,
kaum zu erkennen. Dieser Bach fliesst durch Paris!!!
Ich nahm mir sogar mal die Zeit, mein Stativ rauszuholen und mal ein Bild von mir zu machen. So schlenderte ich durch die Welt, die in jeder Einzelheit einzigartig und wundervoll ist.
Der Weltwanderer


überall und immer wieder
Raps

Eine Cadolle, römische Schutzhütte

Zaungast beim Picnic
Bei einer Schutzhütte machte ich Rast, mit dem Blick über Wein, Raps, Weizen usw.
...

Als ich mit der Überzeugung, den Zeltplatz aufzusuchen in Les Riceys ankam, gab es den Platz nicht mehr, zu, Ende! Es ist Sonntag, nix ist geöffnet, Nix. Es war auch schon entsprechend spät, es war schon gegen 15 Uhr. Schweren Herzens musste ich weiter gehen, warum auch danach nicht mehr viele Fotos entstanden. Der nächste Zielpunkt lag nämlich noch ganze 23 Km weiter. Nun gab ich Gas! Fand dann auch meinen Rhythmus und kam auch ziemlich down in Etourvy an. Nicht lange fackeln, am ersten Hof fragte ich nach der Möglichkeit, mein Zelt aufzubauen.
Die etwas ältere Dame sagte ohne nur eine Millisekunde zu zögern, dass ich auf ihrem Grundstück natürlich mein Zelt aufbauen könnte. Ich liess mich nicht zweimal bitten, habe rasch aus meinen restlichen Lebensmittel, die ich noch hatte, was gebastelt und bin schnell in einen tiefen Schlaf gefallen. Es war sehr kalt, das Zelt war am nächsten Morgen mit einer Eisschicht bedeckt, die Eisheiligen sind da!

12. Mai 2012

La Croix Lorraine, das Lothringer Kreuz
Das Wahrzeichen des Widerstandes gegen die Deutschen

Ich hatte super geschlafen, wollte mir dann morgens die Zeit nehmen, das Wahrzeichen der Region, das Lothringer Kreuz anzuschauen. Ein Platz, bei dem JEDER Präsident Frankreichs seine Aufwartung machen MUSS. Leider war der Eintritt zu teuer, also habe ich darauf verzichtet und habe mich auf den Weg gemacht. Ich hatte mir vorgenommen, Albert und Bernd einzuholen, und die konnte ich nur tun, indem ich eine lange Etappe machte. 

Über atemberaubende Hügellandschaften, durch liebliche Täler und durch eine fast unendliche Weite schlängelte sich mein Weg vorbei an einem ehemaligen Kloster, das heute als JVA benutzt wird. Eine schöne Haftanstalt, deren Wände extrem viel erzählen können. 

Das ehemalige Kloster in Clairvaux
Etwas später, nachdem ich wiedermal einen Höhenrücken überquert hatte, sah ich ihn vor mir, der erste Weinberg des sooo berühmten Schaumweins, des Champagner!!!! Noch ein paar weitere Tage sollte mich diese Landschaft begleiten.
Der erste Champagner Weinberg auf meinem Weg
Ohne Worte
Nach 37 Km und wiederum ziemlich auf dem Zahnfleisch, erreichte ich Essoyes und habe mich eigentlich sofort nach einem Stellplatz für mein Zelt erkundigt. Mir wurde dann gesagt, dass der ehemalige Campingplatz da wäre, wo es geduldet wäre, sich hinzustellen. dies war mein Tipp, nix wie hin! Essen und schlafen, denn ich hatte das Gefühl, dass ich den Beiden schon ziemlich nahe war.
Aussicht aus dem Zelt!




11. Mai 2012

Der Abend bei meinem Gastgeber Francois war sehr interessant, wir haben über die Wahlen in Frankreich, die Stadt, den Jakobsweg und über viele andere Sachen gesprochen. Er hat mir viel über die Geschichte, über sein Haus, das er selber umbaut, seine Freundin aus Belgien, beide Historiker, erzählt. Der Abend war schnell fortgeschritten. Gegen 2 Uhr haben wir uns dazu entschieden, endlich ins Bett zu gehen.
Zuvor habe ich natürlich noch Joinville angeschaut, bin auf die Aussichtsplattform gegangen und hab ein paar wenige Fotos gemacht.
Panorama von Joinville
Natürlich war der Morgen viel zu schnell da. Pünktlich um 7 30 Uhr stand Francois mit Croissants, Baguette und Quiche Lorraine im Raum und wir haben sehr nett gefrühstückt. Um 9 Uhr bin ich dann los, nicht ohne vorher ein Baguette zu holen, um unterwegs meine fest geplanten Pausen einzuhalten. Es stand eine 38 km Etappe auf dem Plan. Ziel der Etappe war Colombey les Deux Eglises, das Dorf, wo Charles de Gaulle sein Anwesen hatte.
Angesichts der langen Etappe, habe ich nicht sehr viele Fotos gemacht.
Klein Venedig???
Der Weg war mässig anstrengend, einige scharfe Steigungen, jedoch in extrem schöner Landschaft. Bei meiner Ankunft war ich ziemlich kaputt, sodass ich mich gar nicht lange nach einer Unterkunft umgesehen habe, sondern mich direkt beim Standplatz für die Wohnmobile hingesetzt habe. Ich habe mir eine Dose Ravioli mit vielen weiteren Zutaten gemacht, richtig mega satt habe ich mich in meinen Schlafsack gekuschelt und habe wunderbar geschlafen.
Stimmung unterwegs


Donnerstag, 10. Mai 2012

9. und 10. Mai 2012

Als ich am 9. Mai Neufchateau verliess, war es noch bewölkt, mit einzelnen Schauern. Unterwegs wurde ich, ich war super unterwegs, von 3 heftigen Schauern gestoppt. Mindestens 1 Stunde musste ich unter einem Scheunenvordach warten. Es ging mir eigentlich gut, der Ruhetag hat mir wirklich gut getan.

 Nachdem ich die Basilika der Jeanne D'Arc besucht hatte, eine wunderschöne Kirche mitten im Nix, kam auch schon bald die Sonne raus. Langsam wurde es wärmer. Ich war gut in Form, auch wenn es hoch und runter ging. Immer wieder kam ich an sehr interessierten Zaungästen vorbei, welche ich auch immer höflich grüsste. Der Abend war ruhig, ausser dass mich beim Essen ein Wildschwein aus der ferne Beobachtete. Ich stand auf, schon mit ein bisschen Bammel, und höflicher Weise entfernte sich das Tier dann auch.
 Die Nacht war ruhig, kein Besuch mehr. Früh war ich wach, wollte das gute Wetter ausnutzen, und ging um 8 Uhr los. Die Region ist sehr sehr dünn besiedelt, weniger als 10 Einw. pro Quadratkilometer. Also kam ich an winzigen Dörfchen vorbei, die den Ausdruck Weiler eher verdienten. Das Wetter war perfekt, ich fühlte mich gut und durfte super schöne Landschaften durchwandern. Nun bin ich in Joinville, wo ich im Tourist Information den Francois besuchte, der bei Couch Surfing seine Couch anbietet. So habe ich einen kompetenten Gastgeber und freue mich auf den Abend.



Dienstag, 8. Mai 2012

Link zum Blog eines Mitpilgers

In Perl hatte ich das Vergnügen, mit zwei Pilgern das Frühstück einzunehmen. Albert und Bernd. Hier der Link zu Bernds Blog!!

7. Mai 2012

Nach der ziemlich deprimierenden Nacht, sind wir ziemlich Down weiter gegangen. Dirk hatte ziemliche Schmerzen am Schienbein. Er hat immer wieder versucht, mein Tempo mit zugehen. Er sagte, dass sein Tempo ein bisschen langsamer wäre und sich da vielleicht ein bisschen zu viel zugemutet hat. Als dann noch die Geschichte mit dem Zelt dazu kam, hat er sich entschieden, den Weg zu beenden und ihn vielleicht später fortzusetzen. Jedenfalls haben wir uns für die Nacht ein Hotelzimmer geteilt, sind was leckeres einkaufen gegangen und haben uns dann im Park einen nette Bank gesucht. Wir haben uns zu zwei sehr freundlichen jungen Französinnen gesetzt, sie an einem Tisch sassen. Es dauerte nicht lange, war ich mit den beiden Damen im Gespräch und Dirk war nur noch erstaunt, dass ich die Sprache so gut beherrsche. Wir haben über die am Wochenende vorgefallenen Wahlen in Frankreich unterhalten, alsdann noch weitere Junge Franzosen dazu gekommen sind. Der Abend war sehr kommunikativ, Dirk und ich haben dann irgendwann unsere Fondues zubereitet und dazu zum Abschied ein Paar Bier und Wein gegönnt. Ich habe die Flasche Wein aufgemacht, die ich seit Osnabrück mitschleppe. Damals habe ich diese Flasche in der Pizzeria Isola Bella geschenkt gekriegt.
Dieser Abend hat mich davon überzeugt, dass die Franzosen nicht nur schlecht sind, sondern es auch durchaus liebenswerte Genossen gibt. Zumal mir aufgefallen war, wie interessiert die Jungen in Sachen Politik sind und sich durchaus auch mal in ein friedliches Streitgespräch einlassen.
Es war ein sehr interessanter Abend, und ich möchte mich erstmal bei Dirk ganz herzlich für die Zeit, die wir zusammen verbringen durften, bedanken und wünsche Ihm alles Beste und erstmal gute Besserung.
En plus, je me remercie chez les jeunnes de hier soir, pour la soiree agreable et tres sympathique. Merci de m'avoir donne un autre immage du francais. Je vais tenir Neufchateu en bonne memoire!!! Bonne chance pour le bac et le futur de la france!!! Soyez fier de vous!!!

Erste magische Zahl

Nachtrag:
Die ersten 1000 Km habe ich vollständig...
Greife jetzt die nächsten 1000 an!!!

3-6. Mai 2012


Metz by night
 An meinem 2. Abend Metz sah ich plötzlich ein Ultra Leicht Zelt neben mir auf dem Camping Platz. Natürlich habe ich die Person sofort angesprochen, als ich sah, dass er eine Jakobsmuschel auf dem Rucksack montiert hatte. Wir haben dann gemeinsam Abendessen gekocht und sind dann mit einem Bier in der Hand nochmal nach Metz rein. Wir haben uns sehr gut verstanden, also entschieden wir, ein paar Tage gemeinsam zu gehen. Ich habe von Dirk einiges gelernt, was sparsam heisst und er konnte sehr von meinen Sprachkenntnis profitieren. So haben wir uns gut ergänzt.
Am Moselkanal 

Bacchus??
 Am nächsten Tag gingen wir gemeinsam weiter, vorbei an den Mosel Weinanbau Gebieten, vorbei an Mühsamen Aufstieg, zu unserer nächsten Camping-Möglichkeit mit Blick auf die gesammte Mosel.

Dirk, Danke für die schönen Tage

Die Landschaften wäre so schön, wenn der Himmel nicht immer mit tiefschwarzen Wolken behangen wäre. Und da meine Kamera leider nicht wirklich Wasserdicht ist, ist sie bei unsicheren Wetterverhältnissen gut verpackt in meinem Gepäck. Daher gibt es nicht wirklich viele Bilder.
Schöne Kulissen mit schweren Wolken


Als wir uns dann am Abend des 6. Mai eine wunderschöne Unterkunft gebaut hatten, haben wir noch ziemlich lange über viele verschiedene Dinge geredet. Natürlich waren wir müde, da wir den ganzen Tag immer wieder starke Regenfälle hatten. Auch mussten wir gegen den sturmhaften Gegenwind ankämpfen. So haben wir dann auch schon ziemlich früh den Schlaf gefunden. Vorher haben wir aber noch unsere Zelte zu trocknen in die Halle nebenan gehängt. (Es war ein verlassener Hof, der schon lange nicht mehr genutzt wird) Ziemlich genau um Mitternacht wurden wir durch Stimmen wach und sahen Licht. Ganz ruhig haben wir uns verhalten. Als die beiden Personen wieder gingen, mussten sie natürlich noch mit dem Messer im Vorbeigehen unsere Zelte zerstechen. Verrichteter Dinge sind die beiden dann, ohne uns bemerkt zu haben auch wieder abgehauen. An Schlaf war erstmal nicht mehr zu denken. Gedanken kreisten. Ich war verzweifelt, wie soll ich bei dem Wetter ohne Zelt schlafen. Das ZELT ist mein Zuhause. Ich habe kurz darüber nachgedacht, zurück nach D zu gehen und mich besser vorzubereiten.
Nun, Dirk hat sich entschieden, abzubrechen und ich hab mich entschieden, weiter zu machen!!
Mein Bild der charmanten Franzosen war erstmal gestört worden.


Montag, 7. Mai 2012

Böse Franzosen

Gestern Nacht wurde mein Zelt und das Zelt von Dirk mutwillig mit dem Messer zerschnitten. ich werde versuchen, das Zelt zu flicken. Mehr von mir und den vergangenen Tagen, demnächst....

Mittwoch, 2. Mai 2012

Mein Haushaltstag in Metz

Heute konnte ich wiedermal meine Karre richtig ausmisten. Ich hätte gerne ein paar Sachen voraus gesendet, denn ich habe bemerkt, dass ich etliche Sachen mit habe, die ich noch nie gebraucht habe. Leider ist aber mein Ex-Chef ziemlich langsam, speziell diesen Monat, mit der Gehaltsüberweisung. Dies bedeutet, dass ich erstmal noch die ganzen Sachen mitschleppen darf, bis ich dann die Sachen versenden kann. Zumindest sind meine Sachen wieder trocken, das bedeutet, dass ich morgen weiter gehen kann. Ich wünsche mir, dass ich in Nancy wieder einen Couch Surfing Platz kriegen kann, denn ich wäre wiedermal froh, eine Maschine voll mit Wäsche machen zu können. Drückt mir die Daumen, dass ich auch alles irgendwie hinkriege, zumindest auch das Gehalt zügig da ist. Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche, und ich hoffe, bald wieder WLan zu haben.
Merkt euch, Metz ist echt ne tolle Stadt und ist jeder Zeit einen Besuch wert!!!

Metz, eine wundervolle Stadt

Vigy, der Morgen nach dem grossen Gewitter. Das hat richtig dolle geschüttet!!! Der Morgen war wundervoll, in der Ferne hat mich ein kleiner Fuchs beobachtet, leider zu weit weg, um ihn richtig zu linsen.
Um 8:30 war ich mit Albert und Bernd verabredet, die in der Pension genächtigt hatten.
Wenn die Baumgipfel glühen

Lady-Parade für 3 Pilger
 Gemeinsam sind wir durch wiederum super schöne Landschaften geschlendert, und ich hatte das erste Mal das Gefühl zu pilgern. Der Grund war, dass wir jetzt zu dritt unterwegs waren und auch gemeinsam unsere Rast zelebrierten. Albert hat einen Rucksack mit 15 Kg am Rücken, Bernd hat sich eine Wanderkarre gebaut.
Bienchen, hilf dem Baum viele
Früchte zu tragen

Wegbesprechung mit den High Tech Pilgern
 Nach ca 17 Km sind wir dann, der Stadtmauer entlang nach Metz rein gekommen. Ein wundervoller Anblick, eine Stadt, die nicht wie Rom auf 7 Hügeln steht, sondern auf 7 Inseln in der Mosel.
Die Stadtmauer von Metz

 Das erstemal auf meiner Reise habe ich mich in Frankreich nicht verlaufen. Ich hatte auch das erste Mal Freude dabei, diese Stadt auf mich wirken zu lassen. Natürlich sind wir dann erst in die Kathedrale, ein Prunkbau im Stile des Kölner Doms, ein bisschen heller und die Fenster wirken schöner. Der Bau gehört für mich zu den typischen französischen Kathedralen, zusammen mit Paris, Amiens und Chartres.
Was für Dimensionen!!!!



Hier ein paar Impressionen vom Innenraum 


Ruhig und malerisch
 Aber auch sonst ist die Stadt voller schönen architektonisches Highlights mit sehr viel Wilherminischem Einfluss. Überall schöne Paläste, Plätze, Gassen und überall das französische Leben. In Frankreich sind die Lebensmittel einiges teurer als in Deutschland und vor allem die Restaurants sind richtig teuer.



Spiegelungen
Nachdem wir auf dem Hauptplatz ein Bierchen zu uns genommen haben, hier möchte ich mich schon mal bei den beiden Pilgerkollegen bedanken, haben wir unser Quartier bezogen. Ich bin auf dem schönsten Campingplatz mitten in der Stadt. Die Herren haben sich einen Jugendherberge gesucht.

 Wir haben uns dann doch entschlossen, da in überhaupt kein Supermarkt oder ähnliches offen war, da 1. Mai, im Restaurant zu speisen. Wir haben ein Algerisches Restaurant gefunden und haben uns an CousCous richtig satt gegessen. Hier möchte ich mich bei Albert für die leckere Flasche Wein bedanken. Natürlich haben wir auch das abendliche Spektakel der beleuchteten Bauwerke noch angeschaut. Nach einem Bierchen als Absacker haben wir uns dann verabschiedet.

nächtliche Ansicht einer der vielen Brücken